Dienstag, 18. August 2009

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So, heute mal wieder Kino-Kritik.

Gestern habe ich "District 9" gesehen, ohne vorher im Detail zu wissen, worum es eigentlich geht. Aber hey, das Ding ist von Peter Jackson produziert und WETA hat die Tricks gemacht, also konnte nicht viel schief gehen. Ging es auch nicht.

Die Handlung ist ziemlich simpel, aber doch originell: Ein ausserirdisches Raumschiff, mutmasslich eine Art von Fluechtlingsschiff, kommt auf der Erde an und entschliesst sich ausgerechnet fuer Johannisburg als Landeplatz. Tja, und wie man nunmal gerne mit unliebsamen Fluechtlingen verfaehrt, landen 1.8 Millionen Aliens in einem Internierungslager, dass sich schnell in ein Township verwandelt. Die Sicherheit wird einer privaten Firma uebertragen, und als das Lager geraeumt und die Aliens umgesiedelt werden sollen, beginnt eine Verkettung von Umstaenden, die ich hier jetzt nicht gross spoilern moechte.

Der Film wurde fuer verhaeltnismaessig wenig Geld gemacht (Herr Jackson hat dem Regisseur mehr oder weniger 30 Millionen $ in die Hand gedrueckt und gesagt "Mach was du willst", woraufhin dieser die Idee seines Kurzfilms "Alive in Joburg"  aufgriff und zu "District 9" erweiterte), und ein Grossteil dafuer duerfte fuer die Tricktechnik draufgegangen sein. Die ist dafuer vom Feinsten, und dank eines pseudo-dokumentarischen Stils und unbekannter Schauspieler merkt man auch nie, dass woanders gespart wurde.
Apropos Schauspieler: Sharlto Copley, der immerhin die Hauptrolle spielt, ist weder gelernter Schauspieler noch strebt er eine Karriere in diesem Bereich an - er wurde lediglich gecastet, weil er eine kleine Rolle in "Alive in Joburg" hatte (fuer den er dann aber auch als Producer in den Credits steht). 
Den aus seiner sicheren Umgebung gerissenen Sessel-Buerokraten spielt er aber dennoch hervorragend. Vom furchtbaren Afrikaans-Akzent ganz zu schweigen, ich hoffe, dass das in der deutschen Synchro nicht voellig daneben geht...

Insgesamt ein sehr empfehlenswerter Film, der es in bester George A. Romero-Tradition schafft, unter der Oberflaeche der Story ein ganzes Paket sozialkritischer Aspekte zu bieten, ohne sie dem Zuschauer mit erhobenen Zeigefinger unter die Nase zu reiben.

Der Trailer stellt den Film etwas actionlastiger dar, als er ist:

Die MNU-Poster, die zu sehen sind, waren uebrigens Teil des viralen Marketings und wurden in amerikanischen Grossstaedten geklebt.

1 Kommentar:

  1. Ich wollte den auch gucken, aber irgendwie läuft der hier nicht. Merkwürdig. Am Wochenende liefen Preview Vorstellungen von Inglourious Basterds. War aber alles ausverkauft. Den gucke ich morgen oder Samstag. Auch wenn er aus irgendwelchen Gründen hier nur "Inglourious" heißt.

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