Sonntag, 28. Februar 2010

Belgium is known for two things

Da BBC2 mir gerade die Regeln von Eishockey erklärt bevor das Endspiel der olympischen Spiele anfängt und meine Grippe überstanden ist, dachte ich mir, dass ich endlich mal einen Eintrag über Brüssel schreiben könnte. Hier ist er nun also endlich:

Es fing an, wie alle Tagungen: Aufstehen um 4 Uhr morgens. Ich weiß nicht, warum alle Flüge, die ich aus Dublin nehmen muss, immer morgens zwischen 6 und 7 Uhr gehen, aber so ist es nun mal. Nachteil diesmal: Das Flugzeug stand offensichtlich die ganze Nacht mit geöffneten Türen auf der Startbahn. Anders kann ich mir nicht erklären, warum es gefühlte -30°C im Flieger waren. (DANKE FÜR DIE GRIPPE, AER LINGUS!)

Das Gute an dem frühen Flug war, dass Eric und ich noch den ganzen Montag in Brüssel zu freien Verfügung hatten. Die Tagung hat erst Dienstags angefangen. Also haben wir einen kleinen Stadtrundgang gemacht.

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Die Stadt ist nicht so hässlich, wie mir alle gesagt hatten.

Zum Mittagessen sind wir dann in eine echt Touristenfalle geraten. Wir wussten es, aber wir haben es auf die Kälte und den Schnee geschoben. Dort wollten wir eigentlich gleich drei belgische Spezialitäten abhacken: Muscheln, Pommes und Bier. Wie man im Bild sehen kann, waren wir erfolgreich. Aber die Portion Pommes war 1. viel zu klein und 2. schlecht. Das Bier war mit 6€ viel zu teuer (sogar teurer als Dublin!). Die Muscheln waren okay.

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Danach sind wir dann auf die Suche nach dem Manneken Piss gemacht. Wie sich später rausstellen sollte, waren wir schon auf der Suche nach einem Restaurant daran vorbei gegangen, hatten es aber verpasst, weil es viel kleiner und unscheinbarer ist, als wir gedacht hatten. Aber als wir es dann wirklich sehen wollten, haben wir es natürlich nicht gefunden. Aber da die Dichte an Manneken Piss Geschenkartikeln immer größer wurde, wussten wir, dass wir uns nähern. Als Beispiel: Schokoladen-Manneken-Piss in Originalgröße:

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Und hier nun das Echte:

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Unfassbar unspektakulär. Dafür noch das weibliche Pendant, dass wir in einer Seitengasse gefunden haben:

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Merkwürdig!

Danach war dann die zweite belgische Spezialität angesagt: Schokolade! Insgesamt haben wir ungefähr 3 kg gekauft. Lustig: Es gab Schokoladenblöcke, die man mit Pipetten vor dem Essen mit Alkohol füllen konnte.

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Nach dem wir erfolgreich Schokolade gekauft hatten, haben wir uns die dritte belgische Spezialität gegönnt: Waffeln!

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Bevor wir uns dann abends mit anderen BaSysBio-Leuten zum Essen getroffen haben, wollten Eric und ich noch einen kleinen Appetizer: Bier und Pommes!

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Diese Pommes waren um Klassen besser als die, die wir zum Mittag hatten. Das Bier hatten wir in einer kleinen Kneipe, die so verraucht war, dass es sinnlos war, Fotos zu machen. Dafür hatte einer der Gäste eine Elektro-Geburzi-Gedächtnis-Vokuhila und ein weiter sah aus, wie der Leder-Heini der Village People. Großartig.

Nach einem ausgiebigen Abendessen und einigen weiteren belgischen Bieren, bin ich dann ziemlich früh ins Hotelzimmer verschwunden, weil der Tag dann doch ganz schön anstrengend war.

Am Dienstag fing dann die Tagung an, die ziemlich unspektakulär verlief. Kommen wir also direkt zum Konferenz-Dinner. Ein afrikanisch-italienisches Restaurant. Klingt merkwürdig, war es auch. Die afrikanische Komponente war das:

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Tote Tiere an der Wand über unseren Köpfen. Die italienische Komponente: Das Essen. Als Vorspeise gab es rohen Schwertfisch mit Trüffelsoße. Das war ausgezeichnet. Als Hauptspeise gab es Lachsravioli mit Brokkoli-Soße. Das war nicht so meins. Aber ich mag weder Lachs noch Brokkoli. Das ist also nicht weiter überraschend. Zu dem Zeitpunkt war ich aber schon betrunken genug, um das zu ignorieren. Und das kam so. Der Wein wurde serviert. Wir haben ihn probiert. Der Weißwein war definitiv verdünnt, der Rotwein einfach nur eklig. Wir haben trotzdem unsere Gläser (das Wasser- und das Weinglas) mit je einer Sorte gefüllt und getrunken. Danach hat unser Tisch (als einziger Tisch der ganzen Tagung) beschlossen, wir steigen auf Bier um. Auch wenn wir das bezahlen müssen. War uns egal, der Wein war einfach nicht zu ertragen. Auch die neidischen Blicke der anderen Tische haben uns nicht weiter gestört. So ging es dann für eine Weile. Wir waren zu fünft an unserem Tisch und also wir Bier 26-30 bestellen wollte, sagte der Kellner: “Die müsst ihr aber jetzt bezahlen!” Er hat unser Lachen als Einverständnis gewertet. 6 Biere pro Person für 3€. Klingt nach 'nem fairen Deal für mich :)

Mittwoch war dann die erste Session freiwillig. Ja, äh, ist klar. In der Mittagspause sind Eric und ich dann durch das europäische Parlament gegangen. Unsere Tagungsstätte war gleich auf der anderen Straßenseite. Ich muss sagen, ich habe noch nie so viele so große Gebäude in Verbindung mit so wenig Leuten gesehen. Da war absolut niemand.

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Scheint als zu stimmen, was man so über die Arbeitsmoral der Abgeordneten im Europa-Rat so hört. Auch allgemein ist zu sagen, das Brüssel für eine europäische Hauptstadt ziemlich tot ist.

Nach der letzten Session ging es dann für Eric und mich zurück nach Dublin, da am Donnerstag nur noch der EU-Review war, zu dem nur Kevin bleiben musste.

Am Flughafen von Brüssel, einer der besten, die ich je benutzt habe, wurde ich dann sehr genau untersucht, weil sie testen mussten, ob mein Mini-Deo (ich hatte vergessen, dass es in meiner Tasche war) ja auch hätte Pfefferspray hätte sein können. Das lief aber alles sehr freundlich und nett ab. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das in Dublin anders verlaufen wäre…

2 Kommentare:

  1. Elektro-Geburzi-Gedächtnis-Vokuhila *LOL* schade dass es kein Foto gibt

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  2. Der hatte nicht nur eine Vokuhila, sondern auch noch eine Jeans, die mindestens zwei Nummern zu klein war.

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